Darüber hinaus war er auch ein begeisterter Europäer und passionierter Radfahrer. So war Karl Seither einer der Gründungsväter des
Partnerschaftskomitees, rund 14 Jahre dessen Vorsitzender und bis zu seinem Tod ein wichtiger Aktivposten der Brackenheimer Städtepartnerschaften. Und
Karl Seither war auch der bisher einzige Brackenheimer, der die knapp 900 Kilometer lange Strecke von der polnischen Partnerstadt bis nach Brackenheim
mit dem Rad zurückgelegte. Auch nach Charnay-les-Macon und Castagnole delle Lanze ist Karl Seither bereits geradelt, teilweise sogar
mehrfach.
Dies nahm nun eine Radgruppe um den Brackenheimer Ehrenbürger Rolf Kieser zum Anlass, um mit dem Fahrrad „auf den Spuren von Karl-Seither zu wandeln“.
In aller Herrgottsfrühe brachen sie daher am vergangenen Samstag auf ihren Bikes (Ehrensache: natürlich ohne "E") in Richtung der polnischen
Partnerstadt zur „Karl-Seither-Memory-Tour“ auf. Auf die ambitionierten Radler warten rund 900 Kilometer und etwa 7.000 Höhenmeter von Deutschland über
Tschechien, an Prag vorbei, bis nach Zbroslawice, auf insgesamt sechs Etappen verteilt. Wenn alles planmäßig verläuft, dann sollte die Gruppe, zu der
unter anderem auch der Partnerschaftskomitee-Vorsitzende Martin Gerhäußer gehört, am gestrigen Donnerstag ihr Ziel erreicht haben. Auf der sechsten und
letzten Etappe stoßen mehrere Radfahrer aus Zbroslawice dazu, um das letzte Stück gemeinsam zurückzulegen.
Natürlich wurde die Tour akribisch von Mitradler Günther Janiak geplant und auch die Ausstattung lässt nichts zu wünschen übrig. So konnte Rolf Kieser
am vergangenen Donnerstag das erste eigens angefertige Radtrikot an Karl Seithers Witwe Hedwig übergeben – übrigens pünktlich zum 68. Hochzeitstag des
Paares. Und Karl Seither ist in besonderer Weise bei dieser Tour auch dabei: Denn die Rückseite des Trikots ziert sein Konterfei – ein wunderbares Bild
des Brackenheimer Ehrenbürgers auf seinem geliebten Fahrrad.
Durch die Unterstützung der Brackenheimer Familie Andreas und Jutta Layher, des Hotel-Restaurants Adler Botenheim sowie von Mitradler Richard Wagner
und des Trikot-Herstellers Tripugna wurde dieser einheitliche Auftritt der Radgruppe ermöglicht. Und alle haben dieses Vorhaben sehr gerne unterstützt.
„Karl Seither war für mich ein Mentor und ein Vorbild“, unterstrich zum Beispiel Jutta Layher. Auch die Freunde aus den Partnerstädten erhalten jeweils
ein Trikot als Geschenk zur Erinnerung an den Brackenheimer Ehrenbürger.
„Bei dieser Tour wäre er sicherlich gerne dabei gewesen“, brachte Hedwig Seither beim gemeinsamen Mittagessen auf Einladung von Adler-Wirt Erich
Rembold zum Ausdruck. Dem stimmt auch Rolf Kieser zu: „Karl Seither waren unsere Städtepartnerschaften und ein vereintes Europa immer sehr wichtig“.