Das Wochenende bei den polnischen Freunden ist wie immer entspannt herzlich, unberührt von Problemen der Weltpolitik. Man kennt sich, man mag sich, man versteht sich.
Der Samstag beginnt mit einem Gottesdienst, den die Tanz- und Gesangsgruppe Miedarzanie in ihren farbenprächtigen Trachten mitgestaltet. In einer Prozession, angeführt vom Orchester Tarnogórska, geht es im Anschluss zum Festplatz.
Auch in diesem Jahr gibt es wieder ein attraktives Partnerschafts-Programm: ein Besuch am Sonntag in der Salzmine Bochnia nahe Krakau, einem UNESCO-Weltkulturerbe, wo man 1248 zum ersten Mal Salz gewonnen hat.
Gut zu Fuß sollte man sein durch die kilometerlangen Korridore in rund 250 Meter Tiefe - einschließlich Fahrt mit Bähnchen und Boot.
Multimediale Installationen zeigen die Entwicklung der Mine in Europas ältestem Industriebetrieb.
Es sind Zisterzienser, die mit dem Salzabbau beginnen - und die mehrsprachig über Kopfhörer zu Wort kommen, wie auch der polnische König Kasimir, August der Starke aus Sachsen oder die beiden Genueser Kaufleute, die als Verwalter den Salzhandel in Schwung bringen und auch selbst davon profitieren. Also eine Mine mit einer durchaus internationalen Historie!
Heute kann man riesige Sporthallen in der Tiefe bestaunen, Räume zur Behandlung von Atemwegserkrankungen in der salzhaltigen Luft oder eine prächtige Kapelle der Heiligen Kinga (Kunigunde), umgeben von Heiligenfiguren aus Salz.
Es sind weite Wege, die die Partnergemeinden für ein Wochenende auf sich nehmen, aber wie Katarzyna Zyga bei der Begrüßung sagt: „Ich glaube, jedes dieser Treffen bringt uns noch näher zusammen und macht die Welt etwas menschlicher, offener und freundlicher. Gemeinsam erschaffen wir eine Zukunft, die sich auf Werte stützt, die das Fundament eines starken und gemeinsamen Europas bilden. Europa ist nicht nur ein politisches Konstrukt. Wir sind es, die Bürger, die eine Gemeinschaft über Grenzen hinweg bilden.”